Freitag, 30. September 2016

Schmerzklinik Kiel - Tag 2

Schmerzklinik Kiel - Tag 2

von Delfinen und Müdigkeit


nun habe ich auch den zweiten Tag hinter mir und spüre schon die ersten Nebenwirkungen der Tabletten. Starke Müdigkeit begleitet mich den Tag und ab und zu habe ich Magenschmerzen. Wahnsinn wie viele Tabletten man hier pro Tag bekommt. Außerdem muss man sich jeden Tag morgens und abends den Blutdruck messen sowie den ganzen Tag über stündlich einen Schmerzkalender auf einer Skala von 0-5 halten. Die Ärzte sind Zuversichtlich und haben viele Ideen, mit denen es mir besser gehen könnte, diese Ideen probieren sie nun an mir aus. Ich bin jedoch dankbar  und mache alles mit. Hauptsache ich komme aus diesem Dauerkopfschmerz und den 8-10 Migräne Anfällen pro Monat raus.

Der Tag begann um 7:30 wobei ich so verplant war und rumtüddelte dass ich erst 8:16 beim Frühstück war und es somit runterschlingen musste, da es Frühstück in der Woche nur bis 8:30 gibt. Dann lief ich zu meiner ersten Anwendung "Muskel und Nerv". Hier ging es um ein ganz witziges Spiel, das Hühnerspiel. Jeder nahm sich ein Tuch und stopfte es sich in den Hosenbund. Nun musste man sich gegenseitig diese Tücher klauen und sammeln, was gar nicht so einfach war. Vier HulaHoopRinge dienten als Schutzstation vor Tuchdieben. Ich versagte völlig. Dann gab es noch ein paar Dehnübungen. Und in der zweiten Runde konnte ich tatsächlich mit zwei Tüchern gewinnen, da die Reifen nach und nach entfernt wuden. Ich war stolz! Doch merkte ich den Schmerz leider wieder in meinem Kopf drücken.

Nun ging es wieder nach oben in unser Zimmer um auf die Vesite zu warten. Ich schaute aus dem Fenster und sah die Fähre kommen. Ich wusste von Erzählungen dass sich zur Zeit ein Delfin in der Kieler Förde herumtreibt und sich besonders oft an große Schiffe hängt. Nun sah ich ihn mit eigenen Augen auftauchen und war völlig aus dem Häusschen. Was für ein tolles und besonderes Tier! Mit dem Handy konnte ich noch schnell ein Video machen.

In der Visite bekam ich erst einmal ein Sport Verbot für die nächsten drei Tage aufgedrückt. Aufgrund der neuen Medikamente und des Cortisons soll ich mich schonen. Darüber war ich tatsächlich ein wenig traurig, wobei ich mich zu Hause in letzter Zeit so gut wie gar nicht bewege, es sei denn mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren.

Danach schlief ich bis zum Mittagessen in der Hoffnung den Kopfschmerz zu besänftigen, das klappte nur bedingt. Nach dem Essen wurde ich vom Shiatsu-Massagestuhl durchgeknetet und besuchte die Gruppe "Schmerzbewältigung". Hier landete ich erst in der Migräne-Gruppe, die ich schon von vor zwei Jahren kannte also wechselte ich noch schnell zu der gemischten Kopfschmerzgruppe, schließlich hatte auch ich mehrere Diagnosen und wollte mehr darüber erfahren. Diese Stunde war sehr angenehm und enstpannt.

Ich setzte mich noch bis zum Abendessen in das Glastreppenhaus, beobachtete die Fähre ein- und ausfahren und spielte ein wenig Professor Layton auf meinem DS. Nach dem Abendessen fuhr ich mit meiner Zimmergenossin zu Rossmann und besorgte ein mega gut riechendes Badegel, dass ich direkt nach Ankunft in unserer Badewanne anwenden musste. Nun geht es mir wieder realtiv gut. Wenn das mal kein auführlicher Bericht war! So warm in einen Pyjama eingekuschelt werde ich gleich mal in Bett gehen und noch ein paar letzte Nachrichten mit meinen lieben zu Hause austauschen. Ich wünsche allen da draußen einen schmerzfreien und spaßigen Abend. Schließlich ist Freitag und ihr seit in keiner Klinik! Macht was draus!

Donnerstag, 29. September 2016

Schmerzklinik Kiel - Tag 1

Schmerzklinik Kiel - Tag 1

Aufnahme und Zimmerarrest


...endlich kann ich mal etwas aktuelles schreiben! Schon gestern bin ich in Kiel angereist und habe bei einer Freundin in der Nähe übernachtet um heute entspannt in der Schmerzklinik Kiel anzukommen. So hatte ich mir das jedenfalls gedacht. Leider habe ich kaum geschlafen und war total aufgeregt, obwohl ich den Ablauf hier schon von 2014 kenne.
Bevor ich meinen Koffer auspacken durfte, wurde ich erstmal von der Ärztin aufgenommen und untersucht, es wurden ein EKG und ein Blutbild gemacht. Dann konnte ich noch meine Zimmernachbarin kennen lernen. Ansonsten hieß es im Zimmer bleiben. Zwischendurch kommen immer mal Ärzte und Schwestern rein, die etwas abklären müssen, daher der Arrest.

Meine Medikamente werden schon ab dem ersten Tag umgestellt. Ich bin gespannt ob die neuen Medikamente meine dauerhaften Schmerzen etwas lindern. Zur Zeit bin ich bei 8-10 Migräne Tagen pro Monat, was immernoch nicht schön ist. Außerdem habe ich noch diesen Dauerkopfschmerz und nur sehr wenige schmerzfreie Stunden pro Woche. Doch heute wurde eine neue Hoffnung auf Besserung geweckt, denn die Schmerzklinik Kiel ist auf Kopfschmerzen aller Art und Migräne spezialisiert und haben schon einige Patienten geheilt.
Außerdem mache ich nun eine Medikamenten-Pause mit Cortison, leider muss ich deswegen täglich eine Trombose-Spritze in den Bauch bekommen. Die erste heute war nicht schön, ich hoffe ich gewöhne mich dran. Aua.

Sonst war der Tag ziemlich langweilig. Ich lag fertig im Bett herum, habe auf meinem Tablet Netflix geschaut und vor mich hingedöst. Mittagessen gab es auf dem Zimmer, jedoch konnten wir uns zum Abendbrot in den Speisesaal begeben und ein paar Kontakte knüpfen mit den anderen Neuankömmligen.

Morgen geht es dann wohl spannender weiter!