Montag, 20. Juni 2016

Der Unfall

Der Unfall

...und wie alles begann...


...wo fange ich am besten an? Genau! Am Anfang. 
Also der Tag, der mein Leben ziemlich veränderte. 
Es war der 28.08.2008. 
Das Datum vergesse Ich nie!

Ich war 17 und mit meinen Freunden das erste Mal in den Urlaub nach Dänemark gefahren. Es war unser letzter Tag auf der Insel Rømø. Wir hatten tolle 5 Tage auf einem Campingplatz verbracht. Das heißt, wir haben diesen Campingplatz auch wirklich nicht ein einziges Mal verlassen!
Jeden Tag wurde gekocht und sich vollgegessen und Abends mit anderen Leuten vom Campingplatz getrunken und gefeiert. Nicht nur einmal hatten wir wegen unserer Laustärke ein wenig Stress mit dem Betreiber des Campingplatzes... wahrscheinlich auch deswegen war ich den Tag nicht sehr gut drauf und latschte aus langeweile auf dem Platz herum richtung Spielplatz.
Ich traf noch zwei Jungs mitte 20 aus Bayern, mit denen Ich auf das Hüpfkissen ging. 

Ein Foto kurz vor meinem Unfall
Wir hüpften also auf diesem Hüpfkissen herum und es wurden immer mehr Jugendliche und Kinder, die dazu kamen.
Irgendwann waren wir gut 8 Personen.
Während sieben sich fallen ließen, flog immer einer in die Luft und machte spektakuläre Posen, die wir mit der Kamera festhielten. Im Nachhinein eine wirklich dämliche Aktion! Ein kleines Mädchen hatte schon einen echt guten Abflug gemacht und war auf's Knie gefallen. Die Luft wich immer mehr aus dem Hüpfkissen...
Spätestens da hätten wir aufhören müssen.

Doch gerade als Ich an der Ecke saß und mir meine Schuhe zubinden wollte wurde Ich sehr stark in die Luft geschleudert. Es waren ca 3-4 Meter, die Ich nach oben flog. In dem Moment sah Ich wie die Wolken sich vor meinem Auge langsam drehen. Ich wollte noch meine Arme ausstrecken und mich mit den Händen abfangen aber es war zu spät. Ich knallte mit dem Hinterkopf auf den Betonboden, auf dem die mittlerweile lockere Plane lag. Dabei wurde meine Brust gegen mein Gesicht gedrückt und etwas in meinem Genick riss durch. Meine Freunde haben mir im Nachhinein gesagt, dass man das reißen sehr laut hören konnte.
Es war dunkel um mich und irgendetwas schrie wie am Spieß, wie ein Tier. Ich habe erst spät bemerkt dass das schreien von mir kam. Mein linker Arm war taub aber kribbelte immerhin. Meine Beine fühlten sich komisch an. Meine Wirbelsäule hatte auch ziemlich was abbekommen. 
Ich lag da, halb im Sand, halb auf der Plane. Ich schaute in die geschockten Augen der anderen und dachte nur noch... das wars.

Während ich gestürzt war, waren wohl alle Kinder und Jugendlichen aus Angst weggelaufen, lediglich meine Freunde waren noch da, sowie der Campingplatzbetreiber, der den Krankenwagen gerufen hatte.
Ein älterer Däne stand am Zaun und gaffte mich mit seinem Fahrrad in der Hand an, während ich dort im Dreck lag und dachte ich würde sterben. Das machte mich so wütend dass ich anfing ihn zu beschimpfen, was ihn jedoch nicht störte.
Ich kannte leider nur deutsche Schimpfworte, keine dänischen.
Nach 15 Minuten kam der Krankenwagen und brachte mich Nach Aabenraa ins Krankenhaus.

Da hatte Ich schon längst meine letzten Worte zu meiner besten Freundin gesagt: "Sag Mama und Papa dass ich sie lieb habe!" Heute kann Ich sagen, dass Sie alles richtig gemacht hat. Man wollte mich in die stabile Seitenlage legen, doch sie verhinderte dies und rettete mir so das Leben. Danke, Nora!

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